Fantanele, Rumänien. Herzfellchen Sarah verdient endlich ihr Glück! Inmitten des hektischen Tierschutzalltags hat sich eine sanfte Seele eingeschlichen – Sarah eine liebevolle 2-jährige Hündin, die in ihrem bisherigen Leben gelernt hat, dass Vertrauen etwas Kostbares ist und vorsichtig behandelt werden sollte. Doch wenn sie sich entschließt, jemanden ihr Herz zu öffnen, zeigt sie ein wahrhaft wundervolles Wesen.
Die Straßenhündin haben wir kennengelernt, als sie von schlimmem Hunger getrieben immer wieder in der Auffangstation auftauchte und nach Futter bettelte. Anfangs war es nicht möglich, sie einzufangen oder gar zu berühren. Doch mit der Zeit, durch behutsames Annähern und dem Bereitstellen von Malzeiten, begann eine kleine Veränderung. Sarah zeigte zunehmend Interesse an menschlicher Nähe und wagte es schließlich, sich streicheln zu lassen.
Ihre Liebenswürdigkeit und Schüchternheit prägen weiterhin ihre Persönlichkeit, doch wir können es kaum erwarten, nach und nach mehr von ihrem Charakter zu entdecken. Ein ruhiges Zuhause, umgeben von einfühlsamen Menschen und idealerweise in reizarmer Umgebung, könnte ihr sicherlich schneller bei diesem Prozess helfen. Begegnungen mit ihren Artgenossen waren in der Vergangenheit kein Problem. Wie sie sich gegenüber Katzen verhalten würde, können wir derzeit noch nicht sagen.
Sarah zählt mit einer Schulterhöhe von 53 cm und einem Gewicht von 26 kg zu den mittelgroßen Vierbeinern. Mit ihrem langen, grau-beigen Fell ist sie auch optisch ein sehr ansehnliches Mischlingsmädchen, dessen genetische Herkunft natürlich nicht genau nachvollzogen werden kann. Hüte- oder Herdenschutzhundgene können wir nicht ausschließen. Ihre angeborene, verkürzte Rute beeinträchtigt sie keineswegs, nur die Einreise in die Schweiz ist ihr dadurch leider verwehrt.
Bisher hat Sarah nach ihren eigenen Regeln gelebt und keinerlei Erziehung genossen. Auch häusliche Abläufe und alltägliche Situationen sind ihr noch völlig fremd. Nach einer angemessenen Eingewöhnungszeit und dem erfolgreichen Aufbau einer stabilen Bindung ist es daher notwendig, ein geduldiges und verständnisvolles Training zu beginnen. Auslastende Spaziergänge, abwechslungsreiche Spielzeit sowie entspannte Momente im Kreise ihrer Lieblingsmenschen sind wichtige Garanten für Sarahs Wohlbefinden.
Sarah ist im Moment leider von Anaplasmose betroffen, einer durch Zecken übertragenen Infektionskrankheit. Die laufende Behandlung befindet sich allerdings in den Entzügen, und wir gehen davon aus, dass sie sich davon vollständig erholt.
Nach einer positiven Vorkontrolle und gegen eine Schutzgebühr von 450 Euro könnte sie vermittelt werden. Sie wäre dann kastriert, gechipt, geimpft, entwurmt, entfloht und im Besitz eines EU-Heimtierausweises.
Wer hat noch etwas Glück übrig und schenkt es unserem bezaubernden Fellschatz? Auch eine passende Pflegestelle wäre ein riesiger Glücksfall für Sarah.
Herzlichen Dank, Christine M.-S., durch dich hat sie ihren ersten Namen bekommen.
