Bistrita, Rumänien. Wenn wir uns die Bilder von Elise anschauen, kommt sofort ein Déjà-vu Effekt hervor. Vielleicht kannst du dich an Kirk erinnern? Kirk gehörte zu den Langzeitinsassen in Bistrita. Der Arme war so verzweifelt, dass er immer wieder versuchte die Gitterwand hochzuklettern, um auszubrechen. Glücklicherweise konnte er in einer Pflegefamilie reisen, wo er sich prächtig entwickelt. Die beiden sehen sich verblüffend ähnlich. Dass zwischen diesen zwei ein Verwandtschaftsverhältnis besteht, daran ist nicht zu zweifeln. Sind sie Geschwister, Cousin/Cousine? Sie verraten es uns nicht.
Nicht nur die Ähnlichkeit haben sie gemeinsam, dasselbe Schicksal ebenfalls. Wie ihr Verwandter wurde die schöne Elise von den Dog Catchers gefangen und in Shelter gebracht. Und nun sitzt das junge Fräulein, wie Kirk seinerseits, zusammengesunken und mit demselben traurigen Blick, gefangen in ihrem winzig kleinen 2qm Zwinger. Und wie Kirk, bekommt die scheue Dame die Chance ein schönes Hundeleben führen zu dürfen. Auch, wenn Kirk ein großes Stück daran näher gerückt ist.
Elise wird auf 3 Jahre geschätzt und mit ca. 50 cm hat sie eine mittlere Größe. Optisch könnte ihr getupftes Fell an einen Blue Belton Setter mit Kurzhaar erinnern. Aber es nicht ausgeschlossen, dass, wie bei Ihrem Angehöriger Kirk, auch Gene eines Herdenschutzhundes vorhanden sind. Die arme Maus wirkt der Blick voller Fragen in ihren Korb völlig verloren. In ihren Augen lesen sich deutlich die Fragen: was mache ich eigentlich hier, was wollt
ihr von mir? Sie versucht sich unsichtbar zu machen. Alles verständlich, denn bis dato hat ihr Leben jenseits von Kontakten zu Menschen stattgefunden. Es war bestimmt ratsam, diesen Kontakt zu meiden. Deswegen ist sie sehr schüchtern und zurückhaltend, zeigt aber keineswegs Aggressivität. Sie ist lediglich nicht gewohnt, Aufmerksamkeit geschweige denn volle Zuneigung zu bekommen. Wenn unsere Pfleger*innen sie behutsam streichen, lässt sie es zu. Sie kann es nicht genießen. Es ist ihr noch zu fremd. Viel mehr können wir leider nicht über sie berichten nur, dass sie sich an das Leben einer Familienhündin erst langsam ertasten muss. Sie muss noch alles lernen, was so ein Leben bedeutet und alles, was dazu gehört. Dafür wird sie Zeit und Geduld brauchen. Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden. Ob die Hündin mit Artgenossen verträglich ist, wurde noch nicht geprüft. Es wurde entschieden sie erstmal in Ruhe ankommen zu lassen.
Deshalb wünschen wir für Elise erfahrene, verständnisvolle und souveräne Menschen, die ihr ein ruhiges Umfeld bieten können. Das Leben in der Stadt mit vielen Reizen ist definitiv nicht geeignet, aber ein schöner eingezäunter Garten gäbe übrigens Elise die Möglichkeit sich auch draußen zurückzuziehen. Wichtig ist, dass Sie von Elise nichts erwarten.
Elise braucht liebevolle Partner die, ohne sie zu brüskieren, ihr Halt geben. Mit einer konsequenten Führung vermitteln können, dass sie Menschen vertrauen kann. Sie selbst sollte aber das Tempo bestimmen dürfen. Die Erfahrung mit Kirk beweist, dass alle diese Komponenten die Schlüssel sind, damit die Hunde eine starke Bindung zu
ihren Menschen entwickeln können. Schauen Sie sich die Fortschritte von Kirk an. Die Bilder sprechen für sich. An dieser Stelle begrüßen wir die Arbeit der Familie, die Kirk aufgenommen hat.
Elise ist kastriert, gechipt, geimpft, entwurmt und entfloht. Sie bringt ihren EU-Heimtierausweis mit und kann dank positiver Vorkontrolle und gegen eine Schutzgebühr von 450 Euro in ihr neues Leben reisen.
Wer ist bereit seine Türe zu öffnen, damit die hübsche Elise Pfötchen fassen kann und so ihr bisheriges Leben für immer hinter sich lassen kann? Es wäre so wunderbar, dass Elise auch die Perspektive auf ein gesichertes und glückliches Leben wie Kirk erhält. Auch eine versierte Pflegefamilie wäre ein tolles Sprungbrett für das scheue Mädchen.
Vielen Dank Melanie! Du hast Elise ihren Namen und damit eine Identität geschenkt!
